Wir haben die Wahl,

aber nur, wenn wir auch hingehen!

Am Sonntag steht die Europa-Wahl an und wenn wir anderen die Entscheidung überlassen, könnte es passieren, dass wir plötzlich wieder Schlange stehen müssen an Grenzen, die wir jetzt einfach passieren, dass wir sogar eine Genehmigung brauchen. Wir könnten plötzlich wieder Geld wechseln müssen, um in einem Nachbarland einkaufen zu können. Menschen, die nicht älter sind als 20 Jahre, kennen das vermutlich nicht aus eigenem Erleben.
Nur zwei kleine Beispiele dafür, wo uns unsere Bequemlichkeit hinführen könnte.
Gerade wir Tango-Tänzer und Tänzerinnen sind glücklich über den kulturellen Austausch, das Verbindende dieses Tanzes und sollten uns gegen Ausgrenzung und Abgrenzung wenden.
Ich habe im Netz ein Statement gefunden von einer Frau, Freundin, Tango-Tänzerin, die mir aus der Seele spricht und deren Nachricht ich hier weiter verbreiten darf:

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M U T 3.0 – Ich mute Ihrer Zeit heute etwas ab!

Liebe …,
„Ich schreibe Dir einen langen Brief, weil ich keine Zeit habe, einen Kurzen zu schreiben.“ Blaise Pascals Zitat möchte ich heute abwandeln, zu: Ich schreibe Ihnen einen langen Brief, weil es notwendig ist, keinen Kurzen zu schreiben. 

Dazu eine Geschichte von Wangari Maathai, die mich unlängst berührte. Sie ist Kenianerin und die erste Frau des afrikanischen Kontinents, die den Friedensnobelpreis erhielt. 

Eines Tages brach im Wald ein großes Feuer aus, das drohte alles zu vernichten. Die Tiere des Waldes rannten hinaus und starrten wie gelähmt auf die brennenden Bäume. Nur ein kleiner Kolibri sagte sich: „Ich muss etwas gegen das Feuer unternehmen.” Er flog zum nächsten Fluss, nahm einen Tropfen Wasser in seinen Schnabel und ließ den Tropfen über dem Feuer fallen. Dann flog er zurück, nahm den nächsten Tropfen und so fort. All die anderen Tiere, viel größer als er, wie der Elefant mit seinem langen Rüssel, könnten viel mehr Wasser tragen, aber all diese Tiere standen hilflos vor der Feuerwand. 
Sie sagten zum Kolibri: „Was denkst du, was du tun kannst? Du bist viel zu klein. Das Feuer ist zu groß. Deine Flügel sind zu klein und dein Schnabel ist so schmal, dass du jeweils nur einen Tropfen Wasser mitnehmen kannst.“ 
Aber als sie weiter versuchten, ihn zu entmutigen, drehte er sich um und erklärte ihnen, ohne Zeit zu verlieren: „Ich tue das, was ich kann. Ich tue mein Bestes.“ 

Ist es nun Arroganz von den anderen Tieren, dem Vogel klarzumachen, dass er nichts gegen den Brand wird ausrichten können und selbst nur dazustehen, oder Dummheit? 
Zu betonen, in welch großem Reichtum, gemessen an den vergangenen Jahrhunderten und anderen Teilen dieser Erde wir leben, ist so redundant wie notwendig. 

Das Vergessen darum scheint groß, gleichzeitig existiert jedoch die törichte Annahme, einmal dagewesener Reichtum (nicht nur materieller) hat ohne Weiteres und bedingungslos einfach immer da zu sein. 
Das Bewusstsein hingegen dafür, was es braucht, diesen vielfältigen Reichtum zu bewahren, ist klein. 
Es ist so einfach, wie es anspruchsvoll ist. 

Es beginnt damit nicht zu jammern. Nicht zu glauben, man selbst müsse nichts dafür tun und andere werden es schon richten, um dann in ein noch größeres Jammern zu verfallen, wenn die Erwartung enttäuscht wird.

Es geht weiter mit dem Schärfen unseres wachsamen Bewusstseins.
Zuhören, Denken, die Akzeptanz, manches nicht oder erst später zu verstehen, Geduld und Mut immerfort zu lernen – das ist einfach wie anspruchsvoll.  

Und es endet mit einer Entscheidung. 
Das zu tun, was man tun kann. Sein Bestes zu tun. Immer und immer wieder. 

Am Sonntag können wir einen Teil unseres Reichtums erfahren. Wir können wählen gehen. 
Wir können konstruktiv unseren Willen äußern. 
Zwar gibt es keine wählbare Partei, die Eierlegendewollmilchsau heißt und unser aller Schlaraffenland verspricht. Je nachdem ist es also die Wahl zwischen Alternativen, von denen keine optimal ist.
Doch wenn etwas klar ist, dann, was nicht wählbar ist. Nämlich das, was ausgrenzt, was reduziert auf eine Einfachheit, die es längst nicht mehr gibt, was polarisiert und Menschen zu Feinden macht. 

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, so danke ich Ihnen von Herzen für Ihre Zeit, und sage nur noch: 

Lassen Sie uns mutig sein! 
Tun wir unser Bestes! 

Holen wir den nächsten Tropfen Wasser, denn es geht nur
g e m e i n s a m ! 

Herzlich
Ihre Mechthild-E. Bätz

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und Maike Lorenzen und Klaus Frölich und …

Weltoffenes Thüringen